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Gedanken rund ums Pferd In der Welt der Reiterei und der Pferdeliebhaber(ei) gibt es unterschiedliche Auffassungen und Meinungen. Oftmals kommt es mir vor, als gäbe es ein Paralleluniversum. In diesem Bereich möchte ich ab und an über das „Mysterium“ Pferd sinnieren und Ihnen Einblicke in meine Gedanken geben.

„Das Pferd wird zu stark…“

Kennen Sie dieses Argument auch, wenn es um das frühzeitige Einreiten der Pferde geht? Ganz oft höre ich „das Pferd wird zu stark“, wenn es erst mit 5 oder 6 angeritten wird. Ich sehe das allerdings ganz anders. Das Pferd benötigt für ein entspanntes, motiviertes und ungefährliches Einreiten ausreichend körperliche Balance und mentale Stärke. Oftmals ist das bei den Jungtieren noch nicht gegeben, die dann schnell kopflos reagieren und entsprechend zum Rodeopferd mutieren. Unabhängig von der rein körperlichen Entwicklung, die nunmal erwiesenermaßen bei allen Pferden länger dauert als nur drei Jahre, gilt für mich daher auch hier wieder die Premisse, sich genügend Zeit zu lassen. Denn sicherlich nicht immer, jedoch ziemlich häufig können wir feststellen:

„Ist das Pferd zu stark, ist die Bindung zu schwach!“

Von allem etwas?

Es gibt sehr viele Ausbildungs- und Trainingsansätze für Reiter und Pferd. Häufig wird ausprobiert, welche „Methode“ funktioniert und verschiedenste Ansätze gemischt. Aus meiner Sicht kann das allerdings sehr ungünstig verlaufen. Denn ein guter und logisch durchdachter Ausbildungsweg kombiniert sinnvolle Schritte. Auch wenn es immer mal wieder reizvoll scheint, bekannte Hilfen anzuwenden oder scheinbar effektivere Ansätze mit einzubringen, so ist es für mich falsch und nicht zielführend.

Stellen Sie sich vor Sie lernen eine Sprache. Französisch vielleicht? Vieles erschließt sich Ihnen schnell, Sie beginnen zu kommunizieren. Und dann gibt es komplizierte Satzteile, die auf Deutsch oder Englisch doch viel einfacher sind. Zack, gemischt. Sie verstehen alles. Nur Ihr Gegenüber nicht, denn das kann in diesem Fall nur Französisch.

Sie können das auf das Pferd übertragen. Denn wir müssen seine Sprache lernen bzw. ihm erklären, was wir mit unseren Gesten bezwecken. Je klarer wir uns ausdrücken, umso verständlicher werden wir fürs Pferd. Entsprechend werden bei mir keine Ansätze unterschiedlicher Reitlehren gemischt. Zumal die Basis der klassischen Reiterei sich über Jahrhunderte bewährt hat.